Die Geschichte Frankens
Mein Skript aus der Vorlesung über die Geschichte Frankens von 500 bis zum Bauernkrieg 1525
Folgender Text ist nicht überarbeitet. Beinhaltet also zahlreiche Rechtschreib- und Satzbaufehler. Alles, was sich beim schnellen mitschreiben während einer Vorlesung eben so einschleicht und nicht weiter von Belangnis ist.
Geschichte Frankens I, FH Würzburg
19.01.04
Besiedelung des Gebietes zwischen Main, Sinn, Saale und Donau
Burgunder, Vandalen auf dem Durchzug von Osten und Norden.
Alemannen von Süden, Bajuwaren von Südosten,
Thüringer im Norden.
Zunächst: Herrenlose Pufferzone
6. Jh. Fränkisches Gebiet wird unter Chlodwig zum Großreich
531 zerschlagung Thüringens
Teilung der Gebiete durch Erbfolge.
Macht der Merowinger wird duch Hausmeier weniger
Hausmeier
Truchseß (Merowinger) bzw. Seneschall, der bei den Franken seit ca. 600 n.Chr. Anführer der Antrustionen war und so das wichtigste Hofamt bekleidete. Auf Grund seiner Stellung drängte er den König zur Seite und übte seit dem Sturz Brunhildes tatsächlich die königliche Gewalt aus (Anf. 7. Jh.). Ursprünglich gab es mehrere Hausmeier nebeneinander, bis es den Arnulfingern gelang, das Majordomat erblich für das ganze Reich an sich zu bringen. Der Hausmeier nannte sich nun dux et princeps francorum, und seine hofamtliche Tätigkeit wurde einem besonderen Seneschall übertragen. Als 751 der bisherige Hausmeier Pippin König wurde, hob er das Amt des Hausmeiers auf.
Aus Pippiniden werden Arnulfinger (640).
Mit Karl Matell und Karl dem Großen dann Karolinger genannt.
800 Kaiserkrönung Karl des Großen in Rom – Zusammenschluss des geteilten fränkischen Reiches.
Ab 833 Ludwig der Fromme (Sohn von Karl d. Gr.) : rex in orientali francia
hl. Kilian
Das Jahr der Ermordung der Frankenapostel – 689 – ist letztlich nicht genau zu bestimmen. Als älteste glaubwürdige Quelle gilt die zwischen 768 und dem Ende des 8. Jahrhunderts abgefaßte “Passio minor”. Danach kam Kilian als Führer einer Gruppe irischer Missionare an den Main in die Gegend von “Wirziburc”. Unter seinen Begleitern befanden sich der Priester Kolonat und der Diakon Totnan. Mit ihnen pilgerte Kilian noch einmal nach Rom, wo ihm der Papst die Vollmacht zur Missionierung im östlichen Franken und zugleich die Bischofswürde erteilte.
Nach Würzburg zurückgekehrt, konnte Kilian den dort als Lehensmann der Merowinger Könige residierenden thüringischen Herzog Gozbert und seinen Stamm taufen. Gozbert aber hatte nach alter Sitte die Witwe seines Bruders, Gailana, zur Frau genommen. Nach christlichem Gesetz galt das damals als Blutschande, so daß Kilian den Herzog bedrängte, die Verbindung aufzulösen. Gailana jedoch nutzte eine Abwesenheit ihres Mannes, den Bischof und seine beiden Gefährten zur Nachtzeit in einer Halle des Schlosses ermorden zu lassen.
Ottonische Zeit
Fehde Konradiner – Popponen (spätere Babenberger)
Popponen und Babenberger Königstreu – zahlreiche Ämter als Belohnung, Fast ganz ostfranken in deren Hand.
Einführung des ottonisch-salischen Reichskirchensystem
Unter Otto II.
Kirche bekommt weltliche Aufgaben übertragen. Organisation plus Verwaltungsstruktur an Geistlichkeit. Leichteres Erfüllen von Staatsaufgaben weil Klerus meist gebildeter als normaler Bevölkerungsanteil.
Stärkt geistliche Position.
Gründung von Domschulen,…
Nürnberg
1050 erstmals genannt. Schaffung eines neuen, einflussreichen Gebietes. Übertragung der Stadtrechte von Fürth.
Investiturstreit. Einsetzung in ein kirchliches Amt (Bischof)
Konkordat von Worms 1122.
Einsetzung der Bischöfe nur mit Zustimmung des Papstes
Heinrich IV setzt weiter Bischöfe ein, welche ihm treu sind.
1076 Versuch den Papst abzusetzen
v. dt. Bischöfen, Adalbero unterzeichnet nur widerwillig. Wird nicht mehr in die Stadt gelassen und Schließlich von Heinrich ersetzt.
15.03 1077 Gegenkönig Rudolf v. Rheinfelden (Herzog v. Schwaben)
ducatus orientalis franciae
Heinrichs des V Macht bröckelt, Würzburger Bischof unterstützt seine Gegner, deswg. Entzieht im Heinrich sein ostfränkisches Herzogtum. Das sucatus orientalis franciae.
Dies ist zugleich die Geburtsstunde des Würzburger Titels. Eine Würde, die zunächst weniger ausdrücklich verliehen, als gewohnheitsrechtlich erwachsen ist aus der Verfügung über die ursprünglich vom König verliehenen Grafschaften (Forst- und Wildbannrechte, seit Heinrich I). Wurde an Konrad v Staufen übertragen.
Dignitas indiciaria in tota orientalis franciae
1119. Urkunde “Rechtsprechungsgewalt in ganz Ostfranken).
Staufer können ihre Position behaupten, großer Einfluss in Würzburg. Staufer werden vom Klerus unterstützt.
Bischof Konrad v. Querfurt
1202 fällt dieser vom König ab. Wird von Ministerialen auf offener Straße erschlagen. Erster bedeutender Territorialpolitiker (Sah sein Bistum als eigenen Staat, Festung Marienberg wurde in Bau genommen.. macht die Gegend regierbar, entwickelte Netzstruktur.
Papst Innozenz gerät in Konflikt mit Otto IV.
Friedrich II neuer Gegenkönig, gibt zwei Urkunden heraus
1220 confoederatio cum principibus ecclesiasticis
Bischöfe werden Landesherren. Weiterer Weg zur Territorialisierung. Reichsrechtlich fixiert, dass die geistlichen Territorien ihren Besitz festigen.
1231 statutum in favorem principum
Erlass zu Gunsten der Fürsten. Auch weltliche deutsche Fürsten werden Landesherren. (Hermann v. Lobdeburg als würzburger Bischof am Text entscheidend beteiligt)
Hohenzollern sind die Burggrafen v. Nürnberg
Kurfürsten
Fürsten nehmen für sich in Anspruch, Herrscher selbst ins Amt zu führen. Fürsten treten zusammen. Art Wahlverein. „Kurverein von Rhense“. Kur – aus dt. Kiesen = Wählen.
Zunächst sieben Kurfürsten:
Erzbischöfe v. Mainz, Köln, Trier.
Vier Weltliche Herren: König v. Böhmen, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog v. Sachsen, Markgraf v. Brandenburg.
Karl IV von Kurfürsten als Gegenkönig gewählt. 1340 Landfrieden, Franken erstmals offiziell benannt. Reichsreform.
10. Januar 1356 Goldene Bulle (Reichsurkunde v. Karl IV, galt bis 1806)
Regelt für den fränkischen Raum:
1. Regelung der Geleitspflichten (Wahlort FFM, schutz für Anreise, freies Geleit).
2. Festlegung protokollarischer Angelegenheiten (fränk. Adelsfam. Bekamen diese Aufgaben zugeteilt).
3. Erster Reichstag eines neuen Königs in Nürnberg (vorliebe Karls für diese Stadt).
Kurfürsten werden rechtlich befugt, den kaiser zu wählen
Reichsstätte in Franken
– Schweinfurt
– Nürnberg
– Dinkelsbühl
– Weißenburg
– Windsheim
– Rothenburg
– Nördlingen
1363 Burggrafen v. Nürnberg erden in den Reichsfürstenstand erhoben (Hohenzollern).
Von Karl gekauft für eine treue Gefolgschaft. Wollte territoriale Verbindung zwischen Prag und Luxemburg aufbauen. ?
Landbrücke Karls IV nach Westen:
1346 musste sich Karl fast heimlich durch Franken schlagen.
Pfeiler der geplanten Landbrücke:
1. Neu-Böhmische Gebiete in der Oberpfalz und im Würzburgischen
1360 Egerland und Nürnberg an Böhmen
Brückenschlag in Richtung Würzburg, Spessart, Mainz…
2. Reichsstätte und deutscher Ordensbesitz
3. Hochstift Bamberg und sein Gebiet.
Wenzel der Faule kann das Ziel seines Vaters nicht fortsetzen. Landbrücke bricht nach 1401 wieder zusammen.
Jan Hus – Hussiten (Sekte. Versuchte mit Gewalt ihre Ansichten zu verbreiten. Von Böhmen aus bis nach Franken).
Sigismund neuer König nach Konzil von Pisa 1409
1411 verlieh Hohenzollern die Landesverwaltung. Mit Geldzahlungen an Sigismund:
1415 Erwerb der Mark Brandenburg ? Kurfürsten (Seit 1363 Fürsten)
Burggraf Friedrich II wird somit Markgraf Friedrich I
Hohenzollern gliedern sich auf. Berlin und Franken (Bayreuth, Kulmbach und Ansbacher Linie)
Sigismund stirbt 1436. Friedrich I noch nicht einflussreich genug – Albrecht II von Habsburg wird somit 1437 neuer König. Habsburger haben keinen Besitz in Franken ?
Königtum fortan nicht mehr in Franken beheimatet oder mit Besitzungen. Es ist kein ihm unmittelbar benachbarter Faktor.. verlagerung nach Österreich.
Franken beeinflusst die großen Entscheidungen und Entwicklungen des Reiches in der kommenden Zeit nicht mehr.
Um 1500 Gründung des Fränkischen Kreises
Politische und territoriale Einheit Frankens. Basis für die geistige Einheit.
Dauernde landschaftliche Zusammenfassung Frankens (2.Juli 1500 Reichstag zu Augsburg)
Kompromiss zwischen Kaiser und Reichsstände. Schaffung von sechs Reichskreisen.
“Fränkischer Kreis“ am bedeutesten.
weitere Kreise:
– Schwaben,
– Bayern,
– Niederrhein,
– Westfalen,
– Niedersachsen
1507 Reichskammergericht wird v. Reichskreisen bestimmt.
Geografische Lage des fränkischen Kreises.
Flussgebiet des mittleren und oberen Mains, außer Coburg und Fulda. Um Hammelburg und Mainzer Gebiete Aschaffenburg und Miltenberg.
Fichtelgebirge, Vogtland, obere Werra, obere und mittlere Altmühl, Taubertal, Jagst-Kochergebiet, Odenwald.
Nürnberg, Rothenburg, Windsheim, Schweinfurt, Weissenburg, Gochsheim und Sennfeld.
Grafen v. Hohenloe, Wertheim, Schenken v. Limburg, traten in den fränkischen Kreis ein. Deutschmeister mit seinem Gebiet um Mergentheim. Im Odenwald, Reichsgrafen v. Erbach.
Zusammenfassend:
Drei Hochststifte:
Würzburg, Bamberg, Eichstätt.
Hohenzollerngebiete:
Ansbach, Kulmbach
fünf Reichsstätte:
Schweinfurt, Nürnberg, Weissenburg, Windsheim, Rothenburg.
Reichsdörfer
Sennfeld und Gochsheim
plus die ansässigen Grafen und Herren
Schaffung von politisch, kultureller und sozioökonomischer Einheit. Schicksalsgemeinschaft.
Reichsreform
Schaffung von Zwischeninstanzen, neue Reichsgerichtsbarkeit, Besserung der Verwaltungsaufwände.
Nürnberg wird führende Territorialmacht, besitzt eines der größen Gebiete im damaligen dt. Reich. Führend in der technischen Entwicklung. Streben nach Verselbstständigung im kirchlichen Bereich – Nürnberg ist Einfallspforte der Reformation in Franken.
Geistige Vorbereitung der Reformation:
Benannt nach Augustiner-Pater: Staupitz-Gesellschaft (Augustinus-Gesellschaft). Luther war auch Augustiner.
Religiös interessierter Humanistenkreis:
– Ratskonsulent Dr. Christoph Scheurl,
– Ratsherr Hieronymus Ebner,
– Kaspar Nützel
– Anton Tucher
– Kreisschreiber Lazarus Spengler (übersetzte Luthers Thesen)
– Künstler Albrecht Dürer
Nannten sich Martianer. Verbreitung Luthers Schriften durch Buchdruck.
Es folgen Säkularisation, etc…
Bauernkrieg
Größte politische Massenbewegung. Empörung des gemeinen Mannes gegen die Obrigkeit.
Gründe:
1. Neue Forderungen der Herrschaft. Geldliche Leistungen statt Natural-Abgaben. Erste Inflation nach einigen Jahren. Bauern ging es nicht schlecht. Erst deswegen wagten sie einen Aufstand.
2. Rezeption des römischen Rechts. Adel hat Recht besser beherrscht als Bauern. Fühlten sich somit oftmals übervorteilt.
3. Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Stadt und Land.
Zwölf Artikel fixierten Bäuerliche Forderungen.
Anfang in franken:
21.03.1525 Rothenburg ob der Tauber.
Taubertäler, Bildhäuser und Odenwälder Haufen. Waren schlecht organisiert.
Georg Truchseß von Waldburg (Bauernjörg) führte Heer gegen die Bauern im Juni 1525. Aufstand blutig niedergeschlagen.
Folgen des Bauernkrieges
1. große Menschenverlusste
2. Einschränkung des rechtlichen Status der Bauern.
3. Vorübergehende wirtschaftliche Schädigung des Bauernstandes. (straf oder Entschädigungszahlungen an den Adel)
4. Ausscheiden der Bauern als politische Kraft aus der dt. Geschichte für die nächsten 300 Jahre.