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Schönrain in neuem Licht

Frühjahr 2008

Lichten des Baumbestands

Schönrain am Main. In den letzten hundert Jahren konnten sich einige Bäume innerhalb der Ruine ungehindert ausbreiten und zu Teils stattlichen Exemplaren heran wachsen. Auf den ersten Blick gelang es dem ein oder anderen sicher durchaus, den Wildwuchs noch als romantisch anzusehen. Die Konsequenzen waren jedoch nicht nur das stetige Zuwachsen der umgebenen alten Mauerreste. Der Laubfall einiger Jahrzehte ließ vor allem die ursprünglich sichtbaren Grundmauern immer mehr unter einer Humusschicht verschwinden. Kaum Licht, keine Sonne konnte mehr zu dem verfallenden Mauerwerk dringen und es von zunehmender Feuchtigkeit befreien. Moosbewuchs, Absandung und lose Steine waren die Folge. Die Vielzahl der Bäume wuchs zudem schräg in Richtung Hauptgebäude, ragte inzwischen weit über die angrenzenden Mauern hinaus. Durch möglichen Windbruch hätten entwurzelte Bäume auch an der Ruine für erhebliche Schäden sorgen können. Zudem fußten einige der Eichen direkt auf den alten Grundmauern der ehemaligen Klosteranlage, zerstörten mit ihrem Wurzelwerk das, was eigentlich im Boden vor dem Verfall geschützt sein sollte.

Neben den Argumenten für den baulichen Schutz der Ruine gab es aber noch einen weiteren Aspekt, einige der Bäume innerhalb des alten Gemäuers fällen zu wollen.
Der Zusammenhang der einzelnen Gebäudeteile war durch die Stellung der Bäume kaum mehr erfahr- & erlebbar. Die Ruinenanlage nicht mehr als Ganzes und in ihrer vollen Größe erkennbar. Die Bäume waren dort, wo sie einfach nicht hingehörten. Ähnlich unseren vielen Seitentälern im Spessart, die auf Grund der fehlenden Nutzung einfach immer mehr zuwachsen und ihre Jahrhunderte alte Existenz verlieren.

In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauaumt, koordiniert von Hugo Herrmann und unter tatkräftiger Unterstützung der Firma Siegler-Bau aus Lohr, konnten so im Februar 2008 mehrere Bäume aus dem Ruinenbereich entfernt werden.

Die Arbeiten dokumentiert eine kleine Fotogallerie:

10.05. und 07.06.2008

Herrichten des Geländes

Mit dem fällen der Bäume war die Arbeit längst nicht getan. Das Gelände musste natürlich hergerichtet und behutsam geebnet werden. Der Vergleich mit alten Karten zeigte, dass unter dem durch Laubfall angehäuften Erdreich, alte Mauerreste der Klosteranlage zu finden sein würden. Nach Rücksprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege, konnten wir vorsichtig etwa 20 – 40 cm des Erdreichs abtragen und so die alten Grundmauern geringfügig wieder sichtbar machen. Das Gelände in diesem Bereich hat nun die Höhe, welche bereits um 1906 in alten Grundrissen definiert ist.

Auch der östliche Zugang (Bild 2/3) über den Wanderpfad 35 wurde in mühevoller Handarbeit freigelegt und die zum Teil erneuerungsbedüftigen Rund-Holzstufen wieder zugänglich gemacht. In diesem Bereich ist für den Wanderer eine kleine Sitzgelegenheit und eine zweite Geschichtstafel geplant.