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Das alte Pförtnerhaus am nördlichen Eingangsbereich

Frühjahr 2009

Gleicher Sachverhalt wie beim Baumbestand innerhalb des eigentlichen Ruinengeländes – Das bisher eher kaum beachtete Kellergewölbe des sogenannten ehem. Pförtnerhauses am nördl. Eingang, war massiv durch einen direkt über dem Gewölbescheitel wurzelnden Baum belastet und gefährdet. Auch im näheren Umfeld standen Bäume direkt auf Mauern, sorgten mit ihrem Wurzelwerk für sichtbare Schäden im Mauerverband. Nach Rücksprache mit Forstverwaltung und Bauamt wurden die zu fällenden Bäume markiert und die kleineren Exemplare konnten bereits im Dezember 2008 gefällt werden. Für das Fällen der insgesamt drei großen Bäume, kamen wir jedoch nicht um die nötige Unterstützung von schwerem Gerät und einem erfahrenen Waldarbeiter herum. Insbesondere der Baum auf dem Kellergewölbe selbst, stellte sich als äußerst schwierig zu fällen heraus. Er war nicht gerade empor gewachsen, sondern stand enorm schräg – wäre somit beim umschneiden direkt auf die äußere Umfassungsmauer gefallen und hätte im schlimmsten Fall für erheblichen Schaden sorgen können. Auch die extrem kalte Witterung in diesem Winter war durchaus problematisch für Arbeiten im Wald. Gefrorene Äste und Zweige konnten jederzeit brechen. Die Lösung war, den Baum an einem Seil kontrolliert zu Fall zu bringen – mit Hilfe eines Baggers, welcher den Stamm nach dem Schneiden in die gewünschte Richtung ziehen konnte, ohne selbst Gefahr zu laufen, mitgerissen zu werden.

Alleine schon diese Arbeiten – inkl. dem Verbrennen des Reißig – erstreckten sich über insgesamt drei Wochenenden.

Unter der Laubschicht verborgen, kam während der Arbeiten nicht nur eine alte Sandsteintreppe hinunter in den Keller zum Vorschein, sondern auch Reste der alten Grundmauern des ehem. Pförtnerhauses. Nachdem man in solch sensiblen Bereichen nicht mit schwerem Gerät arbeitet und auch aus denkmalpflegerischen Aspekten Abgrabungen nicht durchgeführt werden dürfen, mussten wir das Gelände in mühsamer Handarbeit sanft begradigen und ebnen. Um dennoch eine gerade Fläche zu bekommen, wurde talseits der Waldboden aufgeschüttet, den man auf der anderen Seite abgezogen hatte. Unmengen loser Steine wurden aussortiert, Rechen und Besen stießen aber auch auf etwas anderes. Die alte Wasserleitung! Bruchstücke dieser – aus Massenbuch und dem angrenzenden Wald – waren bereits bekannt, so war uns von Beginn an klar, um welchen Fund es sich handelte. Wie weit würden die Rinnen noch gehen? Vielleicht bis zur Schönrain? Oder enden Sie am Pförtnerhaus? Die Fragen bleiben unbeantwortet. Um diesen Vermutungen nachgehen zu können, müsste man gezielte Grabungen vornehmen. Ein Terrain, welches uns leider aber vorenthalten bleiben wird. Ohne Einverständnis, bzw. einer Genehmigung des Landesamtes für Denkmalpflege sollte man solche Vorhaben tunlichst vermeiden.

Hinlose Aktionen und “dumme Jugendstreiche”

Folgendes gehört einfach zum Alltag. In diesem Fall ist es sogar einfach nur lästig und ärgerlich, die Beschädigungen an den Abgangswänden der Kellertreppe halten sich in Grenzen. Aber dennoch. Auch auf Schönrain gehört leider Vandalismus und Zerstörungswut seit Jahrzehnten dazu. Aus welchen Gründen auch immer. Ob aufgemeiselte oder verbogene Kellervergitterungen, zerschlagene Fenstergewände, Müllreste, Alteisen, Kratzer an der Info-Tafel oder neuerdings auch Beschädigungen der Vergitterung des sog. Verlies im Eckturm.
Die Ruine kämpft nicht nur gegen den von Witterungs- und Umwelteinflüssen bedingten, sondern auch gegen den von einigen seiner Besucher verursachten Zerfall.

Kellerabgang nach seiner Freilegung im April
Kellerabgang im Juni - Die oberste Steinreihe ist herunter getreten. Der Abgang mit zahlreichen weiteren Steinen aus der Umgebung verfüllt.