Die Mainzer
Burggrafschaft und Erzstiftsvogtei gelangten 1106/08 an
die Grafen von Looz in Brabant, wurden institutionell
wahrscheinlich durch Erzbischof Adalbert I. (+ 1137) getrennt
und später infolge der Entvogtung wertgemindert.
Die Grafensippe trennte sich gegen Ende des 12. Jh. in
die Linien Looz (bis 1336) und Rieneck (bis 1559), deren
Hauptsitz die 1179 erstmals genannte Burg Rieneck (Kreis
Gemünden) an der Sinn war. Ihre Grafschaft umfaßte
Reichslehen und Allodialgut, konnte sich jedoch zwischen
den Herrschaftsbereichen von Mainz, Würzburg und
Fulda nicht recht ausdehnen.
Der Burggrafentitel verschwindet ab 1221, den Streuubesitz
an Rhein und Nahe hatte man schon zuvor aufgegeben. In
Nutzung von Vogteirechtslehen Fuldas und des Stiftes Aschaffenburg
wurden Rodungen im Ostspessart durchgeführt, das
Vordringen in das Zentrum des Waldlandes scheiterte jedoch
am Widerstand Erzbischofs Werner von Eppenstein (+ 1284).
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Östlich
des Mainz blieb das Hochstift Würzburg Vormacht.
Burg und Stadt Rieneck, seit 1366/1408 Lehen des Erzbischofs
von Mainz, verloren an Bedeutung zugunsten von Lohr.
T. Ruf, Die Grafen v. R. [Diss. Würzburg
1983] - Mainfrk. Stud. 32/I, II, 1984. |